28. April: Die Abreise gestaltete sich
bei uns beiden doch als sehr stressig. So waren wir beide noch bis
zur letzten Minute in unsere Arbeit eingebunden und wurden die
Taschen erst Samstag in der Früh gepackt. Glücklicherweise fehlt
uns aber nichts, nur der gefüllte Flachmann steht noch daheim (und
ist undicht). Bei Abreise in Frankfurt zeigte das Thermometer 31°C
an, was uns beiden nicht wirklich gut bekam. Meine Freundin Antje
gesellte sich mal wieder zu uns am Flughafen, was ja inzwischen fast
schon Tradition ist, wenn ein Flug ab FRA abfliegt. Nur hatten wir
ein wenig die Zeit vergessen, denn schon kam der Aufruf zum letzten
Boarding für unseren Flug. Puh, das war knapp!
29. April: Über Nacht sind wir dann
geflogen und wurden am Morgen um 5 Uhr bereits von einem Fahrer
unseres Autovermieters erwartet. Erster Eindruck zu dieser Uhrzeit:
ganz schön frisch draußen! Mit einem nahezu leeren Hinterreifen
tuckelten wir dann 45 km Richtung Windhoek und erfreuten uns am
ersten Sonnenaufgang auf afrikanischem Boden. In Windhoek erwartete
uns Herr Hester von Kalahari Car Hire auch schon mit einem
vorbereiteten Toyota Hilux Double Cap und diesem spannenden Dachzelt,
dessen Aufbau nach seiner Aussage leichter sei als das Öffnen einer
Flasche Bier. Naja, fünf Tage später können wir immer noch sagen,
dass uns letzteres immer noch einfacher erscheint ;-) Herr Hester
wies uns dann auch gleich den Weg zur Tankstelle, zum Geldautomaten
und zum Supermarkt. Tanken ist nur mit Bargeld möglich, da wollten
wir erst einmal Geld ziehen. Mit meiner Mastercard sehe ich hier ganz
schön alt aus und nur Andreas gelang es nach einer halben Stunde
Probiererei ein paar Scheine dem Automaten zu entlocken. Jetzt bin
ich ganz schön angewiesen an die Zahlungsbereitschaft meines
Reisepartners. Nächste Station der Supermarkt, hier wurden wir für
den Anfang doch recht gut fündig und war die tolle Kühlbox des
Jeeps schnell und gut gefüllt. Die Reise konnte beginnen. Es ging
Richtung Süden, ein erstes Stück über die „Autobahn“, dann
aber bogen wir auf die erste Gravel-Road ab, um das Land von seiner
echten Seite kennenzulernen. Über Schotter und Stein erreichten wir
pünktlich um 14:30 Uhr die Bagatelle Kalahari Game Ranch, meldeten
uns umgehend zum organisierten Sundowner Drive an, kamen in den
Genuss von Kaffee und Kuchen (es lebe die deutsche Kultur) und weiter
ging es. Im offenen Jeep wurden wir zu viert durch die Kalahari
gefahren. Dieser Teil der Wüste gehörte zu der Ranch und brachte
uns der Guide zu den schönsten Stellen hier. Immer wieder gab es
Springböcke, die lustig hüpfend unseren Weg kreuzten, Kudus,
Oryxantilopen, Sträuße, einer Trappe, toll gebaute
Webervogelnester, Termitenhügel und jede Menge Gnus. Genau deswegen
sind wir ja hier, so wurden wir am ersten Tag ja bereits sehr mit dem
Wildlife verwöhnt. Hoch oben auf einer Anhöhe wurde uns dann ein
kühles Bier gereicht, um im rötlichen Abendlicht die Sonne in der
Kalahari untergehen sehen zu können. Im Anschluss bot man uns den
Service an, dass wir an ausgewiesener Stelle unser Jetzt hieß es
allerdings auch erst einmal, sich mit dem Zelt vertraut zu machen.
Fazit: es liegt sich saumäßig bequem dort oben auf dem Autodach!!!
Der Fahrer fuhr vor, wir wurden zum namibischen Abendessen unter
einem grandiosen Sternenhimmel gebracht. Mit Michael und Daniela aßen
wir gemeinsam äußert köstlichen Springbock. Wenn man aber erst
einmal gesehen hat, wie fit diese Tiere durch die Lüfte springen,
wundert es keinen mehr, warum das Fleisch so zart ist. Sehr, sehr
müde fielen wir dann später glücklich und zufrieden ins Bett. Ein
toller erster Tag mit vielen schönen Eindrücken ging damit zu Ende!
30. April: Damit wir uns auch gleich an
die hiesigen Bedingungen anpassen, klingelte der Wecker um 5 Uhr. Vor
dem Auto standen ein paar Springböcke, die erschrocken durch das
sanfte Gras hier von dannen hüpften. Nachdem der Kaffee mit
Milchschaum (den Luxus gönnen wir uns auch hier) gekocht war, haben
wir erst einmal das Auto in Ruhe umgepackt und so präpariert, dass
wir wir alles etwas besser und schneller wiederfinden. Zurück an der
Rezeption haben wir kurz mit unseren Liebsten daheim über das
Internet telefonieren können, Thomas konnte ich über Skype selbst
den zahmen Springbock zeigen, sehr spaßig. Auf ging es Richtung
Westen ins Sossusvlei. Das geliehene GPS-Navi erwies seine ersten
guten Dienste. Trotzdem studierte ich während der Fahrt noch die
Karte und den Reiseführer, weshalb wir kurzentschlossen einen Umweg
über das Namibrand Nature Reserve nahmen. Das war wohl die richtige
Wahl, denn der Weg durch dieses Reserve wurde von tausenden Zebras
gesäumt. Wow, sagten wir uns dort! In Sesriem angekommen, checkten
wir erst einmal auf dem bereits im Vorfeld reservierten Campingplatz
ein, genossen ein kühles Getränk im Schatten der Lodge und
erkundeten anschließend den Sesriem Canyon. Hier schauten uns von
der anderen Seite des Canyons Paviane zu und machten sich für uns
zum „Affen“. Die Fotos werden es zeigen. Es wurde Zeit, zur
Elimdüne zu fahren, die sich scheinbar leicht erreichen lässt, um
von ihrer Spitze den Sonnenuntergang zu betrachten. Entweder sind wir
echt unfit oder wir haben den falschen Weg genommen, aber oben
angekommen sind wir nicht. Ein Schritt im weichen Sand nach oben,
gefühlte zwei ging es wieder hinab. Schnaufend und schwitzend
versuchten wir es mit dem Anstieg, bei erst bester Gelegenheit
öffneten wir das mitgeschleppte Bier, prosteten uns zu und stiegen
wieder hinab. Anstrengend war das, können wir nur sagen und so
richtig hat sich die Anstrengung in unseren Augen nicht. Zurück am
Campingplatz kochten wir uns Spaghetti Bolognese und gingen früh
schlafen, denn die Nacht sollte nur kurz sein.
.
1. Mai: Unglaublich, aber wir standen
mehr oder weniger freiwillig um 4 Uhr wieder auf, kochten Kaffee und
kramten unsere sieben Sachen zusammen, um im Park zur Düne 45 zu
fahren, die sich wiederum sehr für den Sonnenaufgang lohnen soll.
Wir können Euch nicht sagen, wie kalt es nachts oder am frühen
Morgen hier ist, sehr kalt. Selbst Andreas braucht dann lange Hose
und eine Jacke, was sehr viel heißt! Aber wieder hieß es durch den
feinen Sand hinaufzuklettern, eine Herausforderung bei der Eiseskälte
um diese Uhrzeit. AufstehenAber, wir sind ja nicht zum Spaß hier!
Dieses Mal hat es sich wirklich sehr gelohnt, der Ausblick und vor
allem die Farben. Zurück am Auto fuhren wir zur nächsten
interessanten Station im Park, zum Deadvlei und Sossusvlei. Hierin
kommt man nur mit einem 4x4 Auto, wir hatten jede Menge Spaß im Low
Gear :-) Praktischerweise fahren wir ja nicht nur unser Bett durch
die Gegend, sondern auch unsere Küche und (gekühlten)
Essensvorräte, so dass wir dort auf dem Parkplatz erst einmal
gediegen frühstückten. Das hat schon was! Gestärkt und bei etwas
vorhandener Bewölkung wagen wir die Erklimmung der dritten Düne,
der Big Mama. Wieder einmal kamen wir in den Genuss einer grandiosen
Aussicht über die Namib, rote und gelbe Dünen soweit das Auge
reicht. Hier oben traf Sophies Speedy ein anderes Kuscheltier, ein
weißes Schaf. Ob er sich hier wohl ein wenig verliebt hat? Er wird
das Schaf am 18. Mai für den Rückflug nach Deutschland wieder am
Flughafen treffen, dann werden wir wissen, was aus den beiden wird.
Das Deadvlei (sein Kennzeichen sind die vertrockneten
Kameldornbäume).ließen wir natürlich auch nicht aus, wir sind
immerhin Touristen hier. Aber auch das hat sich gelohnt und schön
ist vor allem, dass es hier überall alles andere als voll ist, so
dass wir das Ganze doch auch sehr genießen konnten. Gegen Mittag
setzen wir dann die Reise fort zum Naukluft National Park. Hier haben
wir uns nicht mehr zu Vielem aufraffen können, das frühe Aufstehen
steckte uns doch in den Knochen. So tranken wir einen leckeren Wein,
sicherten die Fotos auf der Festplatte, führten ein nettes Gespräch
mit unseren israelischen Nachbarn und lagen um 20 Uhr in den Federn.
2. Mai: Heute hieß es um 5 Uhr
aufstehen. Wir wollten uns den 10 km langen Olive Trail im Park
vornehmen. Den Israelis hatte man davon abgeraten, denn dafür seien
sie mit etwa 60 Jahren doch wirklich „too old“. Oje, was das wohl
heißen mag? Immerhin sind auch wir keine 20 mehr. Fünf Liter
Wasser wurden eingepackt, die Kameras etc. in einem wasserdichten
Beutel verstaut und los gingś. Die ersten 5 Kilometer waren durchaus
machbar und für uns doch recht einfach zu gehen. Später mussten wir
dann mit ein wenig Trickersei ein paar Felsen hinab klettern (immer
den weißen Fußspuren folgend). Lustig wurde es, als wir uns an
Ketten hängend eine Felswand entlang klettern mussten, um nicht in
das tieferliegende Wasserloch zu plumpsen. Aber auch das ist uns
trockenen Fußes gelungen. Gegen 12 Uhr waren wir zurück am Wagen,
schnell ein Stückchen Schokolade gegessen und auf zum Isabis 4x4
Trail. In Solitaire wollten wir den Wagen auftanken, doch dort
angekommen, bekamen wir zu hören, dass es im Radius von 100 km
keinen Sprit gäbe. Auf den Frust erst einmal Kuchen beim Bäcker
geholt und überlegt, was zu tun ist. Aber es blieb uns ja wohl
nichts anderes übrig, als zurück nach Sesriem zu fahren. Ohne Sprit
geht ja irgendwie nichts. Wir versuchten von unterwegs Joachim Crans
vom Isabis Trail zu erreichen, sprachen ihm aber immer nur auf die
Mailbox. Leicht gestresst fuhren wir dann durch die nahende
Dunkelheit mit Chakalen auf dem Weg über den Spreetshoogte Pass.
Hier wurden wir im ersten Gang den Berg hinauf keuchend wenigstens
mit einem tollen Sonnenuntergang im Naukluft Gebirge belohnt. In der
absoluten Dunkelheit erreichten wir dann das Anwesen von Joachim und
seiner Frau. Nur waren beide verreist, dafür durften wir aber
wenigstens auf ihrem Grundstück unser Zelt aufschlagen. Unter einem
Baum mit viel Vogelgezwitscher schliefen wir dann müde ein.
3 Kommentare:
Wat een uitvoerig en interessant eerste reisverslag.
Je hebt er veel werk van gemaakt. Wat zal deze deze reis geweldig worden en avontuurlijk.
Tot een volgend verslag.
Groeten Aad
Habe Euren ersten Reisebericht wahrlich verschlungen, bin in Gedanken richtig mit dabei. Hier kündigen sich nach einem sonnigen, mäßig warmen Wochenende die Eisheiligen an, es ist trüb, kalt und regnerisch. Da habt Ihr es doch wesentlich besser!
Aber das frühe Aufstehen würde mich, glaube ich, fertig machen. Ich denke schon mit Schrecken an meine Dienstreise nächste Woche nach Madrid, wo ich auch um 4 aufstehen muß, ein Graus!
Genießt Euren Trip, ich verfolge Eure Blogs weiter mit Spannung.
Liebe Grüße
Karin
Ik heb wat afgebibberd in vroege Afrikaanse ochtenden, echt bizar!! Heerlijk om wakker te worden met beestjes om je heen toch, ik zie het zo voor. Geniet er maar lekker van samen, groeten voor jullie beiden!
Monique
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