Donnerstag, 17. Mai 2012

Big Four und eine unangenehme Begegnung mit zwei Rhinos

Waterberg war eine entspannte Zwischenstation auf unserem Weg zurück
nach Windhoek. Nicht nur das Abendessen war lecker, die Umgebung war
einfach entspannend. Didier und Marie waren ja auch immer noch bei uns,
mit denen sowie Martin und Sandra (haben wir auch des Öfteren auf
unserer Reise getroffen) den von einem Herero geführten Plateau Trail
gelaufen sind. Von hier oben hatten wir eine tolle Aussicht auf das Land
der Herero, von denen wir leider keine Fotos schießen konnten. Das war
eine gemütliche Runde, von Anstrengung keine Spur, die Sonne schien, wir
waren alle glücklich. Mit in der Runde war auch noch ein deutsches
Ehepaar aus Hamm (Gisela und Ulli) und da wir uns alle so gut
verstanden, haben wir uns für den Abend zum Resteessen verabredet.
Immerhin reisen wir alle dieses Wochenende wieder nach Hause, so dass
ein schmackhaftes BBQ zustande kam. Jammi, jammi, wenigstens einmal
Feuer gemacht :-) Heute Morgen haben wir uns dann von Didier und Marie
(die uns mit ihrem liebevollen Umgang nach 36 Ehejahren doch sehr
beeindruckt und uns zum Nachdenken angeregt haben) verabschiedet,
richtig nett war es mit den beiden gewesen und solchen tollen Menschen
wie den beiden begegnet man wohl (leider) auch nicht häufig im Leben.
Anschließend haben wir mal die Zeit gestoppt, die wir benötigen, um das
Zelt wieder zusammen zu falten. Von dem Misserfolg wollen wir erst
einmal schweigen (8 min 11 sek)... Das müssen wir morgen Früh
überbieten!!! Nun wollten wir die Reise Richtung Süden, sprich Windhoek,
weiter fortsetzen. Da liefen nun endlich nochmal die schnuckeligen
Warzenschweine über die Straße, da musste ich doch den Wagen nochmal an
den Straßenrand fahren und die Kamera zücken. Weiter sollte es gehen,
erster Gang rein, aber was ist das? Direkt vor uns mitten auf der Straße
zwei gefährlich drein schauende Breitmaulnashörner (white rhinos), die
auch keine Anstalten machten, sich nur einem Millimeter auf Seite zu
bewegen. Mmh, was nun? Klein sind diese Tiere schließlich auch nicht.
Erst einmal ein paar Meter zurückgesetzt, ein paar klasse Fotos von
diesen Tieren geschossen und überlegt, was nun zu tun ist. Also wieder
erster Gang, mal gehupt, ein wenig auf die Tiere zu gefahren und dann???
Das eine Rhino fand diese Vorgehensweise von mir alles andere als toll,
mit dem Ergebnis, dass er mit erhobenen Horn auf unser Auto zu gerannt
kam. Ich kann euch sagen, ich hatte wahnsinniges Herzklopfen und der
Rückwärtsgang klemmte ähnlich wie bei der Begegnung mit dem Elefanten.
Als das Rhino nur noch einen halben Meter von der Windschutzscheibe
entfernt war, hatte ich diesen dann doch gefunden und setzte full speed
mal 200 m zurück. Jetzt wussten wir uns gar keinen Rat mehr, also haben
wir umgedreht und sind zurück zum Campingplatz, wo wir uns anhören
konnten, dass man „einfach" passieren soll. Ob ich mich das mit 300
Herzschlägen pro Minute und schlotterigen Knien noch zutraue? Also ging
es zurück auf die Straße und wirklich mit Anspannung habe ich mit
getraut, sich den Rhinos wieder zu nähern und erfolgreich und ohne
erwischt zu werden zu passieren. Puh, ich sage ja nicht schnell, dass
ich Angst habe, aber diese hatte ich heute Morgen wirklich und in vollem
Umfang. Der Rest der Fahrt zur Düsternbrook Lodge über die geteerte B1
verlief unspektakulär. Hier angekommen, trafen wir auf Michael und
Daniela, mit denen wir auch schon den ersten Abend in der Kalahari
verbracht hatten. Gemeinsam gingen wir mit ihnen auf Leoparden- und
Gepardensuche. In beiden Fällen waren wir erfolgreich, damit haben wir
nun die BIG FOUR gesehen. Fehlt uns nur noch der Büffel... Der Abend
selber ist recht kühl nun, wir schreiben den (vorletzten) Blog und
stellen noch ein paar Fotos ein. Bier und Wein müssen auch noch geleert
werden, von daher haben wir noch viel vor :-) Ich hoffe, die
Internetverbindung hält, so dass wir Euch gleich noch mit ein paar mehr
Fotos beeindrucken können. Fazit: der Urlaub war super und mit vielen
tollen Erinnerungen kehren wir übermorgen wieder heim!

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