Nun schließe ich mich wieder Andreas letztem Eintrag an. Die Fahrt zu den Epupa-Falls hatte er ja schon beschrieben. Eine Sache ist jedoch aus meinen Augen noch sinnvoll zu nennen. Da es in Sesfontein mal wieder kein Diesel gab, haben wir auf dem Weg hierher einen Stopp in Opuwo eingelegt. Für mich zumindest war das ganz großes Kino. Diese Stadt lebt und laufen auf der Straße alle möglichen Kulturen zusammen herum. So sieht man prächtige Herero-Frauen, die ihr schönstes Kleid zur Show stellen. Diese Frauen erkennt man aber nicht nur an der Vielzahl der Stofflagen, sondern an deren Hüte, die an Rinderhörner erinnern sollen. Direkt daneben trifft man an junge Frau an, die eher sehr westlich gekleidet ist und mit ihrem Handy telefoniert. Durch diese Szene ziehen zwei Himba-Frauen, ein höchst sinderbarer Moment. So haben wir im Living Museum das ehemalige Leben der Damara vorgespielt bekommen. Dazu gehörte die Nacktheit hinzu. Aber diese Zeiten sind heute für die Damara vorbei. Die Himba entgegen halten auch im Alltag an ihren alten Traditionen und Bräuchen fest. Da kommen sie also daherstolziert, präsentieren ihren mit Ocker rotgefärbten Körper und interessieren sich gar nicht dafür, dass sie bis auf ihren Lendenschutz nackt sind. So stand ich dann auch in Opuwo im Supermarkt an der Kasse hinter einer Himba und vor einer Herero. Ich kam mir fast vor wie im Kino! So eine Selbstverständlichkeit des Kulturmixes habe ich bislang an keinem anderen Ort auf dieser Welt erlebt. Alleine deswegen kann ich jedem schon die Fahrt nach Opuwo nahelegen!
Die Weiterfahrt nach Epupa gestaltete sich iel angenehmer als vermutet. So wird im Reiseführer vor dem schlechten Zustand gewarnt, dass können wir jedoch nicht bestätigen. Vorbei fuhren wir an etlichen Himbadörfern, entdeckten die ersten Affenbrotbäume und genossen die zunehmend grüner werdene Landschaft. Namibia sieht sich in diesem Jahr jedoch vor ein großes Problem gestellt, da es dieses Jahr nahezu nicht geregnet hat. Das Ausbleiben der hier nötigen Niederschläge ist sicher auch die Haupterklärung für den guten Straßenzustand. Epupa ist für uns nach den Strapazen der letzten Tage wirklich ein Ort der Ruhe und Entspannung. Nicht nur die Wasserfälle selber sind atemberaubend schön, der Campingplatz ist es auch. Die erste Nacht konnten wir u ser Zelt direkt am Ufer des Kunene aufbauen, der ein paar Meter weiter in die Tiefe stürzt. Hier werden wir zum ersten Mal vor Krokodilen gewarnt, aber gesehen haben wir (leider) noch keins. Den ersten Abend verbrachten wir an der Bar bei einem interessanten Gespräch mit den namibischen Pächtern. Und mit Internetzugang und hatten somit Kontakt mit unseren besseren Hälften daheim. Nach einer endlich wieder besseren Nacht besuchten wir dann mit einem Englischsprechenden Himba-Mann eines der umliegenden Himbadörfer. Dort wurden wir zunächst von der obersten Frau des Häuptlings begrüßt, er selber ließ sich anschließend auch kurz blicken. Unser Guide erklärte uns die Sitten der Himbas, wie ihr Tag aussieht, wer wen heiraten darf, welche Bedeutung die Teile ihres Schmucks haben, woran sie glauben und wie sie sich pflegen. Irgendwie fühlten wir uns schon ein wenig eigenartig u d Fotos zu schießen ist mir ein wenig schwer gefallen. Dennoch fand ich das Ganze äußerst beeindruckend und spannend. Für uns ist so eine Lebensform gänzlich undenkbar und hier lebt ein ganzer Landstrich noch in dieser Form. Man kann sich für die Menschheit nur wünschen, dass sie diesen Lebensstil beibehalten und ihn so zu etwas ganz Besonderen machen.
Füt den Rest des Tages ist Faulenzen angesagt. Ich nutze den Pool für ein Sonnenbad, Andreas das Internet zum Updaten unserer "Spuren" durch dieses tolle Land und zum Schreiben unseres Blogs. Nur ist die Internetverbindung mal wieder seeeeehr träge, so dass es vielleicht mit dem Upload von Fotos klappt. Aber wir werden es später zumindest noch versuchen. Heute Abend haben wir uns zum Dinner hier angemeldet, aber vorher werden wir noch auf den Berghier steigen, um die Wasserfälle in vollständiger Größe bei Sonnenuntergang zu bewundern. Was für ein toller, entspannter Ort - we will keep you updatet!
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