Freitag, 18. Mai 2012

Zurück in die Kälte

Der letzte Tag in Namibia, genauer gesagt wenige zehn KM vor Windhoek
begann ausgesprochen schattig. Aufgewacht sind wir dieses Mal nämlich
nicht per Wecker, sondern mit eisigen Füßen, obwohl speziell ich nicht
gerade kälteempfindlich bin. In der Nacht kühlte es auf schätzungsweise
5 grad Celsius ab, was wir bislang zum Glück jedoch nicht ansatzweise
hatten. Nach ausgiebiger, warmer Dusche ging es dann bis etwa 10:00 ans
Aufräumen und Packen und anschließend direkt weiter nach Windhoek. In
gut zwei Stunden galt es dann die wesentlichen Sehenswürdigkeiten in
Windhoek abzuklappen, was inkl. einem Besuch im Crafts Shop zeitlich gut
passte. Schließlich hatten wir uns noch mit einem Pärchen aus Karlsruhe
zum Mittagessen in Joes Brauhaus verabredet und am späten Nachmittag
unsere nur wenige KM entfernte Vermietstation angesteuert. Die Übergabe
unseres nicht ganz neuen 4WD bei Kalahari Carhire gestaltete sich dabei
ausgesprochen unkompliziert und war in bestenfalls zehn Minuten
erledigt. Neben dem Umladen unserer Sachen ins Flughafenshuttle
beschränkte sich die Übergabe praktisch nur auf die Überprüfung der
Abrechnung, da wir das Fahrzeug ursprünglich einen Tag länger gemietet
hatten. Im gleichen Eiltempo wie die Autoübergabe ging es weiter zum
Flughafen inkl. Checkin. Nun sitzen wir entsprechend hier und
verbrauchen einen Teil des letzten Prepaid-Guthabens für den letzten
Blogeintrag...

Donnerstag, 17. Mai 2012

Big Four und eine unangenehme Begegnung mit zwei Rhinos

Waterberg war eine entspannte Zwischenstation auf unserem Weg zurück
nach Windhoek. Nicht nur das Abendessen war lecker, die Umgebung war
einfach entspannend. Didier und Marie waren ja auch immer noch bei uns,
mit denen sowie Martin und Sandra (haben wir auch des Öfteren auf
unserer Reise getroffen) den von einem Herero geführten Plateau Trail
gelaufen sind. Von hier oben hatten wir eine tolle Aussicht auf das Land
der Herero, von denen wir leider keine Fotos schießen konnten. Das war
eine gemütliche Runde, von Anstrengung keine Spur, die Sonne schien, wir
waren alle glücklich. Mit in der Runde war auch noch ein deutsches
Ehepaar aus Hamm (Gisela und Ulli) und da wir uns alle so gut
verstanden, haben wir uns für den Abend zum Resteessen verabredet.
Immerhin reisen wir alle dieses Wochenende wieder nach Hause, so dass
ein schmackhaftes BBQ zustande kam. Jammi, jammi, wenigstens einmal
Feuer gemacht :-) Heute Morgen haben wir uns dann von Didier und Marie
(die uns mit ihrem liebevollen Umgang nach 36 Ehejahren doch sehr
beeindruckt und uns zum Nachdenken angeregt haben) verabschiedet,
richtig nett war es mit den beiden gewesen und solchen tollen Menschen
wie den beiden begegnet man wohl (leider) auch nicht häufig im Leben.
Anschließend haben wir mal die Zeit gestoppt, die wir benötigen, um das
Zelt wieder zusammen zu falten. Von dem Misserfolg wollen wir erst
einmal schweigen (8 min 11 sek)... Das müssen wir morgen Früh
überbieten!!! Nun wollten wir die Reise Richtung Süden, sprich Windhoek,
weiter fortsetzen. Da liefen nun endlich nochmal die schnuckeligen
Warzenschweine über die Straße, da musste ich doch den Wagen nochmal an
den Straßenrand fahren und die Kamera zücken. Weiter sollte es gehen,
erster Gang rein, aber was ist das? Direkt vor uns mitten auf der Straße
zwei gefährlich drein schauende Breitmaulnashörner (white rhinos), die
auch keine Anstalten machten, sich nur einem Millimeter auf Seite zu
bewegen. Mmh, was nun? Klein sind diese Tiere schließlich auch nicht.
Erst einmal ein paar Meter zurückgesetzt, ein paar klasse Fotos von
diesen Tieren geschossen und überlegt, was nun zu tun ist. Also wieder
erster Gang, mal gehupt, ein wenig auf die Tiere zu gefahren und dann???
Das eine Rhino fand diese Vorgehensweise von mir alles andere als toll,
mit dem Ergebnis, dass er mit erhobenen Horn auf unser Auto zu gerannt
kam. Ich kann euch sagen, ich hatte wahnsinniges Herzklopfen und der
Rückwärtsgang klemmte ähnlich wie bei der Begegnung mit dem Elefanten.
Als das Rhino nur noch einen halben Meter von der Windschutzscheibe
entfernt war, hatte ich diesen dann doch gefunden und setzte full speed
mal 200 m zurück. Jetzt wussten wir uns gar keinen Rat mehr, also haben
wir umgedreht und sind zurück zum Campingplatz, wo wir uns anhören
konnten, dass man „einfach" passieren soll. Ob ich mich das mit 300
Herzschlägen pro Minute und schlotterigen Knien noch zutraue? Also ging
es zurück auf die Straße und wirklich mit Anspannung habe ich mit
getraut, sich den Rhinos wieder zu nähern und erfolgreich und ohne
erwischt zu werden zu passieren. Puh, ich sage ja nicht schnell, dass
ich Angst habe, aber diese hatte ich heute Morgen wirklich und in vollem
Umfang. Der Rest der Fahrt zur Düsternbrook Lodge über die geteerte B1
verlief unspektakulär. Hier angekommen, trafen wir auf Michael und
Daniela, mit denen wir auch schon den ersten Abend in der Kalahari
verbracht hatten. Gemeinsam gingen wir mit ihnen auf Leoparden- und
Gepardensuche. In beiden Fällen waren wir erfolgreich, damit haben wir
nun die BIG FOUR gesehen. Fehlt uns nur noch der Büffel... Der Abend
selber ist recht kühl nun, wir schreiben den (vorletzten) Blog und
stellen noch ein paar Fotos ein. Bier und Wein müssen auch noch geleert
werden, von daher haben wir noch viel vor :-) Ich hoffe, die
Internetverbindung hält, so dass wir Euch gleich noch mit ein paar mehr
Fotos beeindrucken können. Fazit: der Urlaub war super und mit vielen
tollen Erinnerungen kehren wir übermorgen wieder heim!

Dienstag, 15. Mai 2012

Outjo und Waterberg

Etosha liegt hinter uns, das Urlaubsende naht. Das bedeutet auch, dass
wir so langsam auch mal schlafen sollten. Gesagt, getan, auf der
Cheetah-Farm war es ohnehin so ruhig, dass wir uns um 20 Uhr getrost
Gute Nacht sagten (außerdem ist es um diese Zeit auch kältetechnisch
nicht mehr draußen auszuhalten). Der Wecker klingelte dann auch
ungewohnt erst um 6:30 Uhr. 10,5 Stunden Schlaf haben gut getan. Frohen
Mutes nahmen wir am Zaun Abschied von den schnuckeligen Geparden und
machten uns zwar gemeinsam, aber nicht in Kolonne mit Didier und Marie
auf zum Waterberg Park. Lustig, seit Epupa reisen wir zusammen und das
passt. In Outjo steuerten Andreas und ich eine deutsche Bäckerei an,
nachdem unser Frühstück aufgrund von Schimmelbefall unseres Brotes
ausfallen musste. Dort gab es Blätterteigtaschen mit Kukufleischfüllung.
Lecker, lecker! Außerdem kauften wir noch ein paar Säfte und Wein für
die letzten Tage ein, bevor wir unsere Fahrt über geteerte Straßen (wie
ungewohnt) bis zum Waterberg Park fortsetzten. Unterwegs hatten wir dort
schon telefonisch reserviert und bekamen daher gleich unseren Platz
zugewiesen. Wunderschön ist es hier auf 1500 m Höhe und gleich merklich
kühler. Familie Rust macht dem Namen Großgrundbesitzer wohl alle Ehre,
da auch hier die Zufahrt von der Straße zum Haus mal eben kleine 10 km
beträgt. Allerdings kommt man laufend vom Campingplatz auch nicht weit,
sondern benötigt den Wagen auch, um zum Einstieg in die vielen
Wanderwege hier zu gelangen. Unglaulich!! An der Rezeption haben wir
dann endlich nochmal das Internet bemüht, man(n) machte sich doch schon
Gedanken, weil wir nach anfänglicher Regelmäßigkeit nun ein paar Tage
keinen Kontakt mehr zur Außenwelt haben. Den Nachmittag schlossen wir
mit einer wunderschönen Wanderung hier in dem "kleinen" Park ab und
genossen eine herrliche Dusche. Alleine diese könnte der Grund dafür
sein, wenn wir morgen eine zweite Nacht hier verbringen. Eben machten
wir uns mit Taschenlampen auf den Weg zum Haupthaus, wo wir für heute
Abendessen gebucht hatten. Wieder mussten wir 1 km dorthin und zurück
laufen, für den Abendspaziergang ist also auch gesorgt ;-)

1:39'7

Zum Ende des Tages noch eine offizielle Bestmarke - in deutlich weniger
als 2 Min. ist uns der Aufbau des Dachzeltes gelungen. Entgegen der
Aussage unseres Vermieters war dies zwar noch immer merklich aufwändiger
als das Öffnen einer Flasche Bier, aber wesentlich schneller als nach
der Wagenübernahme. In diesem Sinne also gute Nacht...

Zu Besuch auf der Gepardfarm

Am letzten Tag im Etosha-Park sind wir am Mo noch einmal um 5:00
aufgestanden, um möglichst früh auf die Pirsch nach bisher nicht oder
kaum gesehenen Tieren zu gehen. Zu unserer Überraschung gab es auf
dieser letzten und relativ kleinen Runde am Ombika Wasserloch gleich
mehrere Löwen und im weiteren Verlauf auch noch einmal Zebras,
Giraffen,sowie weitere bekannte Tiere zu sehen. Eine Weile sah es zudem
danach aus, als ob die Löwen nach Einkreisen des Wasserlochs gezielt zur
Jagd ansetzen würden, jedoch blieb uns dieser Augenblick auch wegen
unserer weiteren Zeitplanung verwehrt. Stattdessen sind wir im Verlauf
des Vormittags weiter zur süd-westlich liegenden Gepard-Farm gefahren.
Entsprechend der Tipps zweier Reisebekanntschaften sollte man auf dem
dortigen Gelände nicht nur eine Live-Fütterung erleben, sondern auch
handzahme Geparden streicheln können. So konnten wir entsprechend vor
der Fütterung noch ein wenig erhaben schnurrende Großkatzen erleben, die
auch gleich eine innige Freudschaft mit Speedy geschlossen haben.
Abends ging es dann zurück auf den angeschlossenen Campsite, welcher
glücklicherweise durch einen vertrauenserweckenden Zaun von dem
Gepard-Gebiet getrennt war. Abends haben wir schließlich in lauschiger
Runde zusammen mit dem mitreisenden französischen Ehepaar unsere weiter
zur Neige gehenden Vorräte verspeist.

Hilfe, wo ist der Rückwärtsgang?

Heute schließen wir den Tag mit einem Rückblick auf unseren Aufenthalt
im Etosha National Park. Bereits wenige hundert Meter nach dem Betreten
des Parks sichteten wir in deutlicher Ferne einen Elefanten, obwohl er
selbst durch das Fernglas so klein wie eine Stecknadel war. Mmh, damit
wollten wir uns natürlich nicht zufrieden geben. Nun, nach 48 Stunden im
Park können wir die Liste der Tiere Afrikas etwas erweitern. Wir haben
hier etliche Zebras gesehen (selbst solche, die sich nicht ganz
jugendfrei benahmen), Giraffen schauten in regelmäßigen Abständen in
unser Auto aus unmittelbarer Nähe. Quiekend lief das ein oder andere Mal
ein Warzenschwein vorbei, dessen Schwanz wie eine Antenne nach oben
gerichtet ist. Aber so das richtig wilde Tier, geschweige denn die
Vervollständigung der BIG FIVE ließ doch nun wirklich auf sich warten.
Wieder Zebras, Gazellen, Springböcke, Gnus, Strauße, Giraffen,
Chakale.......... Das wurde doch fast schon langweilig. Von anderen
hörten wir, dass sie eine Herde von 30 Elefanten gesehen hatten, Löwen
hier, Löwen da, ein Gepard im Gebüsch. Damit konnten wir weiß Gott nicht
mithalten. Gestern Abend dann am beleuchteten Wasserloch von Halali
änderte sich das Ganze dann doch endlich. Zwei Elefantenbullen fanden
sich dort ein, spielten ein wenig miteinander, tranken immer wieder
einen Schluck, bis sie schlussendlich in das Dunkel der Nacht entflohen
sind. Und siehe da, ein wenig später fand sich ein scheues
Spitzmaulnashorn am Wasserloch ein. Das war doch nun wirklich
beeindruckend. Heute verlief der Tag erst einmal auch wieder recht
unspektakulär. An einem Wasserloch trafen wir mit 200 m Entfernung auf
eine Löwendame. Nichts zu merken von der Eigenschaft, dass Löwen
gesellig sind und daher immer in Gruppen auftreten :-( Irgendwie
erschien uns die Herumfahrerei daher ein wenig sinnlos, so dass wir den
Mittag lieber in der Sonne auf dem Campingplatz verbracht haben. Ein
wenig später trafen auch Didier und Marie, ein französisches Pärchen,
mit dem wir uns im Park die „horrenden" Campingplatzgebühren teilen.
Morgen werden unsere Wege auseinander gehen. Mit Didier und Marie stehen
wir auch über namibisches Handy in Kontakt, so machten Andreas und ich
uns am Nachmittag auf einen weiteren „Game Drive". Und ja, nach nur 10
Minuten waren wir erfolgreich und fanden an einem Wasserloch im schönen
Spätnachmittaglicht gleich vier Elefanten vor. Schnell die beiden
angerufen, die gleich hinterhergefahren kamen. An einem anderen
Wasserloch entdeckten wir erst einmal keine Tiere. Mit herunter
gelassenem Fenster wollte ich die Fahrt fortsetzen, als auf einmal
direkt neben meinem Fenster ein Elefant stand. Daher auch der Titel
dieses Posts ;-) Puh, der Rückwärtsgang war wirklich nicht so schnell
gefunden, das Tier zog aber in Seelenruhe von dannen. Mit gleich ein
paar Kollegen, die sich im Unterholz versteckt hielten und daher auch
nicht so wirklich vor die Linse wollten. Heute Abend am Wasserloch von
Okaukueljo hatten wir dann auch schon das Vergnügen mit einem weiteren
Elefanten und einem weiteren Spitzmaulnashorn. Nur die Löwen und andere
Raubkatzen haben wir nicht wirklich gesehen. Aus diesen Grund fahren wir
morgen auf eine Gepardenfarm und werden die nächste Nacht dort
verbringen, bevor wir uns im Waterberg Park auf die Suche nach dem
Büffel begeben werden, um die BIG FOUR wenigstens zu vervollständigen.
Das Ende des Urlaubs ist so langsam in Sicht (und ehrlich gesagt, unser
Wagen ist froh, wenn er nicht mehr weiter von uns gequält wird, sondern
in Ruhestand treten darf).

Samstag, 12. Mai 2012

350km für den ersten Elefanten

Zum Start ins Wochenende haben wir gestern von Kunene über Ruacana Kurs
auf den östlichen Eingang des Etosha Nationalpark genommen. Im Gegensatz
zur weiter westlich liegenden und mit einem 4WD praktisch nicht
fahrbaren Piste entlang des Flusses war das Teilstück bis Ruacana
besonders reizvoll. Später ging es dann jedoch stundenlang praktisch
nur geradeaus, erst auf einer asphaltierten Straße und schließlich sogar
auf einem seltenen Stück Autobahn. Interessant war dieses Teilstück
allenfalls insofern, da in diesem nördlichsten Teil Namibias und östlich
des Kakaoland rund die Hälfte aller etwa 2 Mio. Einwohner leben.
Entsprechend viele Menschen fanden sich dort in Straßennähe bzw. den
durchfahrenen Ortschaften und wir hatten kurzfristig sogar mal wieder
schnellstes Internet via 3G. Als kleine Ablenkung sind wir auf einem
kurzen Bauabschnitt mit Tempo 60 anstelle von 120 in geblitzt worden.
Die genaue Höhe der Tempoüberschreitung (76) war dabei in etwa so
relevant wie die Tatsache, dass wir als drittes (Touri-) Auto hinter
zwei Einheimischen hinterher fuhren. Angehalten wurden
interessanterweise dabei nur wir und letztlich haben wir anstelle der
laut einer Tabelle fälligen umgerechnet rund 40€ auch „nur" 20€ und
diese ohne Quittung gezahlt. Entsprechend hoffe ich, dass der
betreffende Beamte ein leckeres Abendessen in einem guten Restaurant
bekommen hat. Nach dieser kleinen Aufregung sind wir schließlich am
frühen Nachmittag am nordöstlichen Parkeingang eingetrudelt. Einer recht
aufwändigen Registrierungsprozedur folgend sind wir schließlich abends
vor dem Essen noch eine erste kleine (ca. 30km) Beobachtungsrunde
gefahren. Entsprechend der Aussage einer anderen deutschen Touristin
hofften wir ebenfalls noch eine größere Ansammlung von Elefanten zu
sehen. Im ersten Anlauf bekamen wir jedoch zunächst im Wesentlichen nur
Giraffen und Zebras vor den Kühler, weshalb wir morgen frühfrüh erneut
auf die Pirsch gehen werden.

Donnerstag, 10. Mai 2012

Die ersten Bilder (zumindest der Versuch...)

Wir haben mal eine Handvoll Bilder hoffentlich weit genug geschrumpft,
um diese nachfolgend einstellen zu können. Viel Spaß beim Gugge.

Von Affen umzingelt


Die Erholung gestern Nachmittag hat uns beiden gut getan. Frisch geduscht (im Gegensatz zum Oman sind wir das aber eigentlich auch immer) sind wir zum Dinner in der Lodge hier gegangen. Zur Abwechslung gab's daher mal Oryxsteak statt einer meiner Pasta-Variationen und dazu einen erfrischen Rockshandy. Jammi, jammi, beides sehr lecker (und was es jeweils ist, müsst ihr einfach mal googlen). Was ist es doch herrlich entspannend hier abends im Dunkeln bei 29°C (während daheim Temperaturen nachts um den Gefrierpunkt gemeldet sind). Heute Morgen um 8 Uhr sind wir dann mit mit einem Guide zum Crocodile Trail aufgebrochen. Angedacht war ein zweistündiger Spaziergang entlang des Kunene, um Krokodile zu sehen. Aus den zwei Stunden wurden dann vier (was unseren ganzen Tagesplan durcheinander brachte) und Krokodile haben wir leider auch nicht gesehen. Dennoch ein schöner, wenn auch warmer Start in den Tag. Anschließend hieß es wie eigentlich jedes Mal, den Wagen einladen, verschließen und los geht’s! Aber nichts da, die Batterieleuchte flackerte mal wieder auf und ist bislang auch nicht mehr wie vorher erloschen. Ganz schön blöd, denn nun ist die Batterie für unseren doch so geliebten Kühlschrank auf Sparflamme gesetzt. Dennoch konnten wir drei Stunden fahren ohne liegen zu bleiben und sind somit nun in der Kunene Lodge in Swartbooidrift angekommen. Traumhaft schöner Campingplatz, wir stehen mal wieder in der ersten Reihe am Kunene. Nur sind wir dieses Mal von tausend Affen umzingelt, die in den Palmen über unseren Köpfen umher springen und auf Futtersuche sind. Also müssen wir alles bewachen, abschließen und sichern. Während ich uns heute Chili con Carne kochte, hat Andreas mir den Rücken freigehalten, so dass ich ungestört das Gemüse und Fleisch anbraten konnte. Ich bin gespannt, ob wir morgen noch alles im Auto haben. Hier sitzen wir nun mal wieder bei unserem Feierabendbier und werden genau JETZT versuchen, endlich mal Fotos hoch zu laden. Lasst Euch überraschen, wir sind nämlich gespannt, ob das mit der Buschleitung hier klappt.

Mittwoch, 9. Mai 2012

Nachtrag zu unseren Routen

In GPSies kann man den hinterlegten Kartentyp durch Klick auf das
Kartensymbol rechts oben in der Ansicht verändern, wobei hier in der
Regel OpenStreetMap die Karte der Wahl sein dürfte. Alternativ gibt es
unter dem darüber liegenden Menüpunkt "Mehr..." die Möglichkeit die
Karte in einem neuen Fenster wie gehabt in Google Maps zu öffnen.

Im Kaokoveld - dem Land der Himbas

Nun schließe ich mich wieder Andreas letztem Eintrag an. Die Fahrt zu den Epupa-Falls hatte er ja schon beschrieben. Eine Sache ist jedoch aus meinen Augen noch sinnvoll zu nennen. Da es in Sesfontein mal wieder kein Diesel gab, haben wir auf dem Weg hierher einen Stopp in Opuwo eingelegt. Für mich zumindest war das ganz großes Kino. Diese Stadt lebt und laufen auf der Straße alle möglichen Kulturen zusammen herum. So sieht man prächtige Herero-Frauen, die ihr schönstes Kleid zur Show stellen. Diese Frauen erkennt man aber nicht nur an der Vielzahl der Stofflagen, sondern an deren Hüte, die an Rinderhörner erinnern sollen. Direkt daneben trifft man an junge Frau an, die eher sehr westlich gekleidet ist und mit ihrem Handy telefoniert. Durch diese Szene ziehen zwei Himba-Frauen, ein höchst sinderbarer Moment. So haben wir im Living Museum das ehemalige Leben der Damara vorgespielt bekommen. Dazu gehörte die Nacktheit hinzu. Aber diese Zeiten sind heute für die Damara vorbei. Die Himba entgegen halten auch im Alltag an ihren alten Traditionen und Bräuchen fest. Da kommen sie also daherstolziert, präsentieren ihren mit Ocker rotgefärbten Körper und interessieren sich gar nicht dafür, dass sie bis auf ihren Lendenschutz nackt sind. So stand ich dann auch in Opuwo im Supermarkt an der Kasse hinter einer Himba und vor einer Herero. Ich kam mir fast vor wie im Kino! So eine Selbstverständlichkeit des Kulturmixes habe ich bislang an keinem anderen Ort auf dieser Welt erlebt. Alleine deswegen kann ich jedem schon die Fahrt nach Opuwo nahelegen!

Die Weiterfahrt nach Epupa gestaltete sich iel angenehmer als vermutet. So wird im Reiseführer vor dem schlechten Zustand gewarnt, dass können wir jedoch nicht bestätigen. Vorbei fuhren wir an etlichen Himbadörfern, entdeckten die ersten Affenbrotbäume und genossen die zunehmend grüner werdene Landschaft. Namibia sieht sich in diesem Jahr jedoch vor ein großes Problem gestellt, da es dieses Jahr nahezu nicht geregnet hat. Das Ausbleiben der hier nötigen Niederschläge ist sicher auch die Haupterklärung für den guten Straßenzustand. Epupa ist für uns nach den Strapazen der letzten Tage wirklich ein Ort der Ruhe und Entspannung. Nicht nur die Wasserfälle selber sind atemberaubend schön, der Campingplatz ist es auch. Die erste Nacht konnten wir u ser Zelt direkt am Ufer des Kunene aufbauen, der ein paar Meter weiter in die Tiefe stürzt. Hier werden wir zum ersten Mal vor Krokodilen gewarnt, aber gesehen haben wir (leider) noch keins. Den ersten Abend verbrachten wir an der Bar bei einem interessanten Gespräch mit den namibischen Pächtern. Und mit Internetzugang und hatten somit Kontakt mit unseren besseren Hälften daheim. Nach einer endlich wieder besseren Nacht besuchten wir dann mit einem Englischsprechenden Himba-Mann eines der umliegenden Himbadörfer. Dort wurden wir zunächst von der obersten Frau des Häuptlings begrüßt, er selber ließ sich anschließend auch kurz blicken. Unser Guide erklärte uns die Sitten der Himbas, wie ihr Tag aussieht, wer wen heiraten darf, welche Bedeutung die Teile ihres Schmucks haben, woran sie glauben und wie sie sich pflegen. Irgendwie fühlten wir uns schon ein wenig eigenartig u d Fotos zu schießen ist mir ein wenig schwer gefallen. Dennoch fand ich das Ganze äußerst beeindruckend und spannend. Für uns ist so eine Lebensform gänzlich undenkbar und hier lebt ein ganzer Landstrich noch in dieser Form. Man kann sich für die Menschheit nur wünschen, dass sie diesen Lebensstil beibehalten und ihn so zu etwas ganz Besonderen machen.

Füt den Rest des Tages ist Faulenzen angesagt. Ich nutze den Pool für ein Sonnenbad, Andreas das Internet zum Updaten unserer "Spuren" durch dieses tolle Land und zum Schreiben unseres Blogs. Nur ist die Internetverbindung mal wieder seeeeehr träge, so dass es vielleicht mit dem Upload von Fotos klappt. Aber wir werden es später zumindest noch versuchen. Heute Abend haben wir uns zum Dinner hier angemeldet, aber vorher werden wir noch auf den Berghier steigen, um die Wasserfälle in vollständiger Größe bei Sonnenuntergang zu bewundern. Was für ein toller, entspannter Ort - we will keep you updatet!

Rote Warnleuchte? Kein Problem!

Nach einer stürmischen Nacht im Dachzelt sind wir morgens recht früh von
unserem Campsite mit toller Aussicht in den Bergen aufgebrochen. Geplant
war dann wahlweise auf Elephantensuche zu gehen oder direkt weiter in
Richtung Norden zu den Epupa Wasserfällen zu fahren. Jedoch leuchtete
bei uns direkt nach dem Starten die Ladekontrollleuchte im
Armaturenbrett an. Nach dem unfreiwilligen Dieselfilterwechsel in
Swakopmund war dies bereits der zweite "Bug" in unserem rund 6 Jahre
alten Mietwagen. Mit Blick auf die verbauten Batterien war dies zwar
nicht direkt dramatisch, allerdings rechnete ich zumindest damit
spätestens nach ein paar Stunden Fahrt ohne Strom liegen zu bleiben.
Also zurück nach Sesfontein in die "car clinic". Dabei handelte es sich
grob geschätzt um eine wenige qm große Hütte mit ein paar
Schraubenschlüsseln und einem Kompressor zur Reparatur platter Reifen.
Folglich wurde dort im Wesentlichen an Kabel und Batterieklemmen
gerappelt, wodurch die rote Kontrolleuchte zumindest kurzfristig
ausging. Wenige hundert Meter nach dem Verlassen ging die Lampe jedoch
wieder an, so dass wir genauso ratlos wie zuvor, jedoch rund 120
namibische Dollar ärmer waren. Es blieb also nur erneut umzukehren und
nach besserer Hilfe zu suchen. Zufällig sind wir dann direkt bei gut
ausgestatteten Urlaubern aus Südafrika gelandet, die uns spontan mit
einem Messgerät geholfen haben. Im Endeffekt stellte sich dabei heraus,
dass unsere Batterie trotz der Warnleuchte geladen wurde, so dass wir
diese bis auf Weiteres einfach ignoriert haben. Im Verlauf der weiteren
Fahrt ging sie weshalb auch immer von selbst aus. So sind wir letztlich
relativ spät (gegen 10:30), dafür aber wieder entspannt weiter nach
Norden zu den Epupa-Falls gefahren. Nach einer langen Tour sind wir
letztlich auf einem sehr noblen Campsite direkt an besagten Wasserfällen
gelandet, wo wir erstmalig direkt zwei Nächte gebucht haben...

Twyfelfontein und andere Zweifel

Die kühlen Getränke vom Vorabend sorgten leider nicht dafür, dass wir besser schlafen konnten. Die Hitze, auch in der Nacht deutlich über 30 Grad, ließ uns kaum einen Augenblick tief und feste schlafen. Von daher war es wohl schon fast eine Wohltat, als wir um 5 Uhr wieder aufstehen konnten. In den frühen Morgenstunden wollten wir uns die Felsgravuren von Twyfelfontein ansehen. Mit diesem histoischem Gut hat Namibia nun seit 2007 ein UNESCO-Denkmal. Herumgeführt wurden wir von Johannes, trotz seines Namen ein Damara. Insgesamt war es schon schön, sich die Gravuren anzusehen. Die Meinungen über das wahre Alter gehen jedoch weit auseinander, aber mehrere tausend Jahre sollten sie schon sein. Zu sehen gab es Kudus, Giraffen, Robben, einen mächtigen Löwen, Zebras sowie die Fährten dieser Tiere, darin sind wir ja schon geübt ;-) Lediglich schade war, dass die Gravuren morgens im Schatten liegen, da ware zumindest vom Licht her der Nachmiitag die bessere Zeit. Aber dann wird man in der Sonne garantiert gegrillt... Einem Touristen kann man es aber auch nicht recht machen! Wir setzten unsere Reise Richtung Norden fort. Irgendwann passierten wir mit Polizeikontrolle die Veterinärgrenze und das Kaokoveld war erreicht. Und siehe da, da standen sie fast unmittelbar vor uns - fünf Giraffen in freier Wildbahn!!! Wow!!! Zahlreiche Fotos wurden geschossen und leider fiel uns erst später auf, das wir Dreck in der Kamera haben. Diesen schwarzen Fleck mussen wir also irgendwie noch wegretuschieren. Schlussendlich erreichten wir Sesfontein und mit Blick auf die Uhr beschlossen wir, hier die heutige Nacht zu verbringen. Entlang der Straße entdeckten wir die ersten Himbas, nur wirkte der ganze Ort irgendwie unsympathisch, schmutzig und überhaupt nicht so einladend, wie an so manch anderen Orten hier. Mein Besuch des Tourist Office war ebe so befremdlich. Kein Tisch, kein Stuhl. Keine Auskunft, lediglich die Frage, ob ich für das lokale Fußballteam spenden wolle. So suchten wir schnell die Koordinaten des angepriesenen Campingplatzes unseres Reiseführers. Nur schickte uns das Navi querfeldein dorthin, so dass der Zuweg dorthin noch schrecklicher war als unsere Meinung über Sesfontein selber. Den Campingplatz haben wir dann leider unbemannt vorgetroffen, so gab es kein fließend Wasser oder sonstige Annehmlichkeiten (außer einen schönen Sonnenuntergang). Schnell wurde das Steak in der Pfanne gebraten und ging es ins Bett. Nur machten wir erneut kein Auge zu. Dieses Mal war nicht die Hitze daran Schuld (hier fanden wir Lüftungsschlitze im Zelt), sondern wohl eher die Unsicherheit über diesen skurilen Ort sowie der mächtige Sturm, der über Nacht eintrat. Aber Fazit: immer erlebt man etwas anderes!

Sonntag, 6. Mai 2012

Internet, geschätzt 37. Anlauf

Noch ein kleiner Nachtrag, bevor es gleich ins noch immer sehr warme
Dachzelt geht. Zwar stehen wir auf besagtem Campsite mit dem nächsten
Mobilfunkturm in direkter Sichtlinie, allerdings dürfen wir damit noch
längst nicht mit unserer Prepaid-SIM ins Internet. Windhoek und
Swakopmund einmal ausgenommen gibt es in Namibia nämlich praktisch nur
GSM- und nicht die bei uns inzwischen etablierte UMTS-Versorgung.

Entsprechend der Coverage-Map von MTC werden damit zwar aktuell rund 95%
der Bevölkerung erreicht, was sich auch in einer Vielzahl von
Handynutzern widerspiegelt. Umgekehrt ist das Netz hier vor allem in den
Abendstunden mitunter mehr als gut ausgelastet. In der Folge dürfen wir
mit unseren Tracks & Blog-Mails entweder gar nicht mehr oder nur noch
seeeehr langsam ins Netz. Sehr langsam ist dabei in etwa auf dem Level
der Akustikkoppler-Ära. Also nur ein Bruchteil von dem, was die
schnellsten 56k-Modems Ende der 90er durch die Telefonleitung geschickt
haben...

Welwitschia-Drive und Save the Rhino Trust (serious 4WD needed)

Vorbei die Zeiten, dass wir am Abend mit langer Hose, Pullover und Jacke
zum Strand laufen mussten und halb frierend Austern geschlürft haben.
Swakopmund am Morgen präsentierte sich in starkem Nebel und niedrigen
Temperaturen, alles einheitlich grau in grau. Dennoch nutzten wir die
recht hübsche (deutsche) Stadt, um unseren fabelhaften Kühlschrank mit
Steaks und Bier sowie den Tank mit ausreichend Diesel zu füllen.
Erfolglos war allerdings die Suche nach dem Permit für den sehr
empfohlenen Welwitchia-Drive, aber nachdem Joachim uns gegenüber
geäußert hatte, dass das Nicht-Mitführen eines solchen „nur" mit 300 N$
geahndet wird, haben wir uns ohne das Papier auf den Weg gemacht. Denn
Sinn oder Unsinn dieses Drives müssen wir allerdings nun noch ergründen.
Unser Tipp für zukünftige Namibiaurlauber, lasst diese Schleife aus. Die
heißumworbene Pflanze sieht man auch überall anders, wenn man nur die
Augen offen hält und ob sich eine Flechte nach dem Begießen mit Wasser
nun bunt verfärbt (oder auch nicht), ist keine 100 km auf Schotterpisten
wert. Kurzentschlossen wurde der Reiseführer gewälzt, was sollte das
nächste Ziel sein? Beim Blättern stieß ich auf das Ugab Rhino Camp,
gelegen im Nichts am Ugab Rivier. Diese doch spontane Eingebung war wohl
die beste, die wir bislang hatten. Über eine ausgesprochen holprige
4WD-Strecke erreichten wir kurz vor Sonnenuntergang als einzige
Touristen diesen abgelegenen, dennoch wunderhübschen Campingplatz.
Liebevoll angelegte Stellplätze und Duschen, an denen man für warmes
Wasser erst einmal Feuer machen musste. Bedenklicher waren hingegen die
Warnschilder „Beware of elephants and lion – camping at own risk only.
Do not feed wild animals". Endlich sind sie also nicht mehr weit, die
wilden Tiere Afrikas, wobei wir bis auf ein paar Paviane, Oryx,
Springböcke und Kudus keine von ihnen gesichtet haben. Klagten wir in
Skwakopmund noch über Kälte und Nebel, so war uns hier zum ersten Mal
während unserer Reise richtig warm. Geschätzte 30°C noch am Abend ohne
Sonne, puh! In Seelenruhe haben wir lecker gekocht und dazu eine Flasche
gekühlten Weißwein getrunken, um 20 Uhr fielen wir todmüde ins Bett. Um
5:30 Uhr riss uns der Wecker nach etlichen Stunden immer noch aus dem
Tiefschlaf, aber „Termine, Termine" gilt auch hier im Urlaub. Dem Kult
der deutschen Pünktlichkeit entsprechend stand nämlich Punkt 7 Uhr der
noch am Vorabend gebuchte Guide namens Fly (in Anlehnung an die
zahlreichen Fliegen, die es in diesem Gebiet gibt) vor unserer Hütte, um
uns während eines zweistündigen Spaziergangs sein Land und den Ugab
Rivier zeigte. Die schwarzen Spitzmaulnashörner, die vom Save the Rhino
Trust geschützt werden, sind zur Zeit aufgrund von Wassermangel leider
nicht zu sehen, dennoch erhielten wir von Fly Unterricht in Spuren- und
Fährtenlesen. Jetzt können wir Springbockdung von Elefantenscheiße
unterscheiden :-) Anschließend packten wir bei inzwischen gefühlten 35°C
unsere sieben Sachen zusammen und sind über einen Off-Road-Trail
Richtung Twyfelfontein gefahren. Für die 75 km brauchten wir immerhin 4
Stunden und das GPS-Navi warnte permanent vor „extreme sharp rocks" oder
empfahl den Einsatz eines „serious 4WD needed". Wie gut, dass meine
Fahrstunden hier vor Ort zu einer Fahrleistung geführt haben, dass ich
die meisten Passagen selbst durch Flussbette und Sand im „normal gear"
schaffte. Bin schon ganz schön stolz auf mich selber –
„Schulterklopfen". In Twyfelfontein angekommen, checkten wir bei
sicherlich 40°C Außentemperatur (kurze Anmerkung am Rande, in Namibia
haben wir zurzeit Winter) im Aba Huab Camp ein. Wie schön, an der
vorhandenen Bar gibt es eiskalte Getränke. Erst verschlangen wir ein
Schweppes, dann noch eine Coke mit tausend Eiswürfeln, nur so lässt es
sich hier ansatzweise aushalten. Ein weiterer Blick in den Reiseführer
bzw. ein Gespräch mit einer Damara-Frau führte uns zum ortsansässigen
„Living Museum of the Damara People". Dies ist ein Lebensmuseum, in dem
die Locals nach jahrelangem Kampf wieder ihre ursprünglichen
Lebensformen annehmen können. Gekleidet sind sie nur mit einem
Lendenschutz aus Ziegenleder, sind aber dennoch gebildet und wissend, so
dass sie in fließendem Englisch den interessierten Touristen, aber auch
die eigenen Landsleute mit ihrer traditionellen Kultur vertraut machen
können. Insgesamt sicherlich eine besondere Situation, dennoch hat sich
das in unseren Augen gelohnt. Die Damara nutzen Schnalzlaute beim
Sprechen und tragen Ocker auf die Haut auf, um sich vor Sonnenbrand zu
schützen. Andreas und ich bräuchten bei der sengenden Hitze hier ein
ganzes Ockerbad, ist das heiß hier!!! Nun sitzen wir wieder an der
besagten Bar, trinken ein eiskaltes Bier und fragen uns, wie wir die
Nacht in dieser Hitze überleben sollen. Die Hälfte des Urlaubes ist
schon fast rum, nur wohin uns diese so spannende und tolle Reise als
nächstes führen wird, ist noch unklar. Den Caprivi-Streifen werden wir
wohl nicht schaffen, aber vielleicht führt uns die Reise noch nach
Norden zu den Epupafalls. Etosha werden wir auch nicht auslassen, denn
wie gesagt, die richtig wilden Tiere fehlen uns bislang noch
vollständig. Wir werden weiter berichten, morgen sehen wir uns erst
einmal die Felsmalereien von Twyfelfontein an, UNESCO-Weltkulturerbe und
damit wohl auch ein Muss. Und jetzt bestelle ich mir mein zweites Bier,
ist ja nicht zum Aushalten hier ;-) Prost!

Freitag, 4. Mai 2012

Gras und Wüstensand soweit das Auge reicht

Nach den wenigen zurückgelegten KM auf dem Isabis-Trail am Vortag war heute primär Autofahren angesagt. Nach nicht allzu frühem Aufbruch vom Trail-Campsite gab es zunächst einen zweiten Kaffeestopp auf der nahen Farm von Joachim Cranz, wo wir neben Reisetipps noch ein paar Infos zur Geschichte der Familie und befreundeten Auswanderern bekamen. Anschließend ging es über den gleichermaßen steilen, wie sehenswerten Gamsberg Pass nach Westen in Richtung Küste. Statt den direkten Weg über die Hauptstraße zu nehmen sind wir dabei einen Umweg durch den südlichen Teil des Naukluft Park bzw. Kuiseb Canyon gefahren, was uns tolle neue Eindrücke der hiesigen Wüste brachte. Soweit der Blick in der flachen Landschaft reichte waren hier zunächst schier riesige Grasflächen und schließlich nur noch sandig-grauer Untergrund abseits der Straße erkennbar. Kaum vorstellbar das hier inmitten des Nichts vereinzelt sehr einfache, noch bewohnte Wellblechhütten den Weg säumten. Mit dem Ende unserer "Südschleife" erreichten wir an der Küste zunächst Walvis Bay. Mangels bekannter Attraktionen und Anlaufstellen zum Campen entschlossen wir uns direkt noch ein Stück weiter die Küste hinauf nach Swakopmund zu fahren. Hier sind wir schließlich auf dem sehr komfortablen Platz "Alte Brücke" in direkter Nähe zu Küste und Stadtzentrum gelandet. Nach Ankunft am Nachmittag stand zunächst ein kurzer Zwischenstopp in der Toyota-Werkstatt und an einem Mastercard-kompatiblen ATM auf dem Programm. Den verbleibenden Abend haben wir schließlich sehr entspannt mit einem Sonnenuntergangs-Bier in der nahen Strandbar, sowie einem leckeren Essen im "Jetty" verbracht.

Donnerstag, 3. Mai 2012

Fahrschule für Fortgeschrittene

Heute ging es wie angekündigt endlich auf den Isabis-4x4-Trail, wo wir dankenswerterweise trotz einer weiteren Reservierung mit etwas Verspätung noch starten durften. Nachdem wir anders als im Oman dieses Mal einen Wagen mit Diesel- anstelle Benzinmotor haben, waren wir beide gespannt, was dieser im Gelände tatsächlich 'kann'. So habe ich mich denn zunächst auf den Beifahrersitz gesetzt und optimistisch angenommen, weder erneut im Sand stecken, noch an einer unüberwindbaren Steigung hängen zu bleiben. Und tatsächlich schlugen sich sowohl der Wagen, als auch Christine am Steuer ausgesprochen tapfer. Neben zum Teil bemerkenswerten Steigungen und Absätzen gab es auf dem Trail mehrere Sand- und eine Wasserquerung, womit wir sowohl den Low-Gear, als auch die Wirkung der Differentialsperre angemessen testen konnten. Lediglich zwei relativ kurze als „Black Trail“ ausgewiesene Teilstücke haben wir aufgrund des Hinweises „tire eating & bone breaking“ sicherheitshalber ausgelassen. Auch haben oder besser wollten wir nicht die Gelegenheit zum Test unseres mitgeführten Kompressors testen. Anstatt für eine fortgeschrittene Sandquerung die Luft aus unseren Reifen zu lassen, haben wir schließlich lieber an einem Ministrand im Inneren des durchfahrenen Canyons ein wenig in der Sonne gechillt. Am frühen Nachmittag ging es schließlich zurück auf den ebenfalls am Trail liegenden Mini-Campingplatz Klidam, wo wir trotz der Wasserdurchfahrt unmittelbar davor heute Nacht hoffentlich nicht komplett zerstochen werden.

PS: Nach etwas "Skriptgebastel" sind unsere Spuraufzeichnungen nun auch auf GPSies online.

Rückblick der letzten Tage

28. April: Die Abreise gestaltete sich bei uns beiden doch als sehr stressig. So waren wir beide noch bis zur letzten Minute in unsere Arbeit eingebunden und wurden die Taschen erst Samstag in der Früh gepackt. Glücklicherweise fehlt uns aber nichts, nur der gefüllte Flachmann steht noch daheim (und ist undicht). Bei Abreise in Frankfurt zeigte das Thermometer 31°C an, was uns beiden nicht wirklich gut bekam. Meine Freundin Antje gesellte sich mal wieder zu uns am Flughafen, was ja inzwischen fast schon Tradition ist, wenn ein Flug ab FRA abfliegt. Nur hatten wir ein wenig die Zeit vergessen, denn schon kam der Aufruf zum letzten Boarding für unseren Flug. Puh, das war knapp!

29. April: Über Nacht sind wir dann geflogen und wurden am Morgen um 5 Uhr bereits von einem Fahrer unseres Autovermieters erwartet. Erster Eindruck zu dieser Uhrzeit: ganz schön frisch draußen! Mit einem nahezu leeren Hinterreifen tuckelten wir dann 45 km Richtung Windhoek und erfreuten uns am ersten Sonnenaufgang auf afrikanischem Boden. In Windhoek erwartete uns Herr Hester von Kalahari Car Hire auch schon mit einem vorbereiteten Toyota Hilux Double Cap und diesem spannenden Dachzelt, dessen Aufbau nach seiner Aussage leichter sei als das Öffnen einer Flasche Bier. Naja, fünf Tage später können wir immer noch sagen, dass uns letzteres immer noch einfacher erscheint ;-) Herr Hester wies uns dann auch gleich den Weg zur Tankstelle, zum Geldautomaten und zum Supermarkt. Tanken ist nur mit Bargeld möglich, da wollten wir erst einmal Geld ziehen. Mit meiner Mastercard sehe ich hier ganz schön alt aus und nur Andreas gelang es nach einer halben Stunde Probiererei ein paar Scheine dem Automaten zu entlocken. Jetzt bin ich ganz schön angewiesen an die Zahlungsbereitschaft meines Reisepartners. Nächste Station der Supermarkt, hier wurden wir für den Anfang doch recht gut fündig und war die tolle Kühlbox des Jeeps schnell und gut gefüllt. Die Reise konnte beginnen. Es ging Richtung Süden, ein erstes Stück über die „Autobahn“, dann aber bogen wir auf die erste Gravel-Road ab, um das Land von seiner echten Seite kennenzulernen. Über Schotter und Stein erreichten wir pünktlich um 14:30 Uhr die Bagatelle Kalahari Game Ranch, meldeten uns umgehend zum organisierten Sundowner Drive an, kamen in den Genuss von Kaffee und Kuchen (es lebe die deutsche Kultur) und weiter ging es. Im offenen Jeep wurden wir zu viert durch die Kalahari gefahren. Dieser Teil der Wüste gehörte zu der Ranch und brachte uns der Guide zu den schönsten Stellen hier. Immer wieder gab es Springböcke, die lustig hüpfend unseren Weg kreuzten, Kudus, Oryxantilopen, Sträuße, einer Trappe, toll gebaute Webervogelnester, Termitenhügel und jede Menge Gnus. Genau deswegen sind wir ja hier, so wurden wir am ersten Tag ja bereits sehr mit dem Wildlife verwöhnt. Hoch oben auf einer Anhöhe wurde uns dann ein kühles Bier gereicht, um im rötlichen Abendlicht die Sonne in der Kalahari untergehen sehen zu können. Im Anschluss bot man uns den Service an, dass wir an ausgewiesener Stelle unser Jetzt hieß es allerdings auch erst einmal, sich mit dem Zelt vertraut zu machen. Fazit: es liegt sich saumäßig bequem dort oben auf dem Autodach!!! Der Fahrer fuhr vor, wir wurden zum namibischen Abendessen unter einem grandiosen Sternenhimmel gebracht. Mit Michael und Daniela aßen wir gemeinsam äußert köstlichen Springbock. Wenn man aber erst einmal gesehen hat, wie fit diese Tiere durch die Lüfte springen, wundert es keinen mehr, warum das Fleisch so zart ist. Sehr, sehr müde fielen wir dann später glücklich und zufrieden ins Bett. Ein toller erster Tag mit vielen schönen Eindrücken ging damit zu Ende!

30. April: Damit wir uns auch gleich an die hiesigen Bedingungen anpassen, klingelte der Wecker um 5 Uhr. Vor dem Auto standen ein paar Springböcke, die erschrocken durch das sanfte Gras hier von dannen hüpften. Nachdem der Kaffee mit Milchschaum (den Luxus gönnen wir uns auch hier) gekocht war, haben wir erst einmal das Auto in Ruhe umgepackt und so präpariert, dass wir wir alles etwas besser und schneller wiederfinden. Zurück an der Rezeption haben wir kurz mit unseren Liebsten daheim über das Internet telefonieren können, Thomas konnte ich über Skype selbst den zahmen Springbock zeigen, sehr spaßig. Auf ging es Richtung Westen ins Sossusvlei. Das geliehene GPS-Navi erwies seine ersten guten Dienste. Trotzdem studierte ich während der Fahrt noch die Karte und den Reiseführer, weshalb wir kurzentschlossen einen Umweg über das Namibrand Nature Reserve nahmen. Das war wohl die richtige Wahl, denn der Weg durch dieses Reserve wurde von tausenden Zebras gesäumt. Wow, sagten wir uns dort! In Sesriem angekommen, checkten wir erst einmal auf dem bereits im Vorfeld reservierten Campingplatz ein, genossen ein kühles Getränk im Schatten der Lodge und erkundeten anschließend den Sesriem Canyon. Hier schauten uns von der anderen Seite des Canyons Paviane zu und machten sich für uns zum „Affen“. Die Fotos werden es zeigen. Es wurde Zeit, zur Elimdüne zu fahren, die sich scheinbar leicht erreichen lässt, um von ihrer Spitze den Sonnenuntergang zu betrachten. Entweder sind wir echt unfit oder wir haben den falschen Weg genommen, aber oben angekommen sind wir nicht. Ein Schritt im weichen Sand nach oben, gefühlte zwei ging es wieder hinab. Schnaufend und schwitzend versuchten wir es mit dem Anstieg, bei erst bester Gelegenheit öffneten wir das mitgeschleppte Bier, prosteten uns zu und stiegen wieder hinab. Anstrengend war das, können wir nur sagen und so richtig hat sich die Anstrengung in unseren Augen nicht. Zurück am Campingplatz kochten wir uns Spaghetti Bolognese und gingen früh schlafen, denn die Nacht sollte nur kurz sein.
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1. Mai: Unglaublich, aber wir standen mehr oder weniger freiwillig um 4 Uhr wieder auf, kochten Kaffee und kramten unsere sieben Sachen zusammen, um im Park zur Düne 45 zu fahren, die sich wiederum sehr für den Sonnenaufgang lohnen soll. Wir können Euch nicht sagen, wie kalt es nachts oder am frühen Morgen hier ist, sehr kalt. Selbst Andreas braucht dann lange Hose und eine Jacke, was sehr viel heißt! Aber wieder hieß es durch den feinen Sand hinaufzuklettern, eine Herausforderung bei der Eiseskälte um diese Uhrzeit. AufstehenAber, wir sind ja nicht zum Spaß hier! Dieses Mal hat es sich wirklich sehr gelohnt, der Ausblick und vor allem die Farben. Zurück am Auto fuhren wir zur nächsten interessanten Station im Park, zum Deadvlei und Sossusvlei. Hierin kommt man nur mit einem 4x4 Auto, wir hatten jede Menge Spaß im Low Gear :-) Praktischerweise fahren wir ja nicht nur unser Bett durch die Gegend, sondern auch unsere Küche und (gekühlten) Essensvorräte, so dass wir dort auf dem Parkplatz erst einmal gediegen frühstückten. Das hat schon was! Gestärkt und bei etwas vorhandener Bewölkung wagen wir die Erklimmung der dritten Düne, der Big Mama. Wieder einmal kamen wir in den Genuss einer grandiosen Aussicht über die Namib, rote und gelbe Dünen soweit das Auge reicht. Hier oben traf Sophies Speedy ein anderes Kuscheltier, ein weißes Schaf. Ob er sich hier wohl ein wenig verliebt hat? Er wird das Schaf am 18. Mai für den Rückflug nach Deutschland wieder am Flughafen treffen, dann werden wir wissen, was aus den beiden wird. Das Deadvlei (sein Kennzeichen sind die vertrockneten Kameldornbäume).ließen wir natürlich auch nicht aus, wir sind immerhin Touristen hier. Aber auch das hat sich gelohnt und schön ist vor allem, dass es hier überall alles andere als voll ist, so dass wir das Ganze doch auch sehr genießen konnten. Gegen Mittag setzen wir dann die Reise fort zum Naukluft National Park. Hier haben wir uns nicht mehr zu Vielem aufraffen können, das frühe Aufstehen steckte uns doch in den Knochen. So tranken wir einen leckeren Wein, sicherten die Fotos auf der Festplatte, führten ein nettes Gespräch mit unseren israelischen Nachbarn und lagen um 20 Uhr in den Federn.

2. Mai: Heute hieß es um 5 Uhr aufstehen. Wir wollten uns den 10 km langen Olive Trail im Park vornehmen. Den Israelis hatte man davon abgeraten, denn dafür seien sie mit etwa 60 Jahren doch wirklich „too old“. Oje, was das wohl heißen mag? Immerhin sind auch wir keine 20 mehr. Fünf Liter Wasser wurden eingepackt, die Kameras etc. in einem wasserdichten Beutel verstaut und los gingś. Die ersten 5 Kilometer waren durchaus machbar und für uns doch recht einfach zu gehen. Später mussten wir dann mit ein wenig Trickersei ein paar Felsen hinab klettern (immer den weißen Fußspuren folgend). Lustig wurde es, als wir uns an Ketten hängend eine Felswand entlang klettern mussten, um nicht in das tieferliegende Wasserloch zu plumpsen. Aber auch das ist uns trockenen Fußes gelungen. Gegen 12 Uhr waren wir zurück am Wagen, schnell ein Stückchen Schokolade gegessen und auf zum Isabis 4x4 Trail. In Solitaire wollten wir den Wagen auftanken, doch dort angekommen, bekamen wir zu hören, dass es im Radius von 100 km keinen Sprit gäbe. Auf den Frust erst einmal Kuchen beim Bäcker geholt und überlegt, was zu tun ist. Aber es blieb uns ja wohl nichts anderes übrig, als zurück nach Sesriem zu fahren. Ohne Sprit geht ja irgendwie nichts. Wir versuchten von unterwegs Joachim Crans vom Isabis Trail zu erreichen, sprachen ihm aber immer nur auf die Mailbox. Leicht gestresst fuhren wir dann durch die nahende Dunkelheit mit Chakalen auf dem Weg über den Spreetshoogte Pass. Hier wurden wir im ersten Gang den Berg hinauf keuchend wenigstens mit einem tollen Sonnenuntergang im Naukluft Gebirge belohnt. In der absoluten Dunkelheit erreichten wir dann das Anwesen von Joachim und seiner Frau. Nur waren beide verreist, dafür durften wir aber wenigstens auf ihrem Grundstück unser Zelt aufschlagen. Unter einem Baum mit viel Vogelgezwitscher schliefen wir dann müde ein.